Water only: Ich kapituliere

Ich mag nicht mehr. Nach siebeneinhalb Wochen No-Poo, vier Roggenmehlkuren, einigen Essigspülungen und einer unendlich großen Anzahl von Bürstenstrichen durch das fettige Haar gebe ich auf.
Ich mag nicht mehr. Nach siebeneinhalb Wochen No-Poo, vier Roggenmehlkuren, einigen Essigspülungen und einer unendlich großen Anzahl von Bürstenstrichen durch das fettige Haar gebe ich auf.
Mittlerweile lebe ich seit knapp 4 Wochen, ohne Shampoo oder Seife an meine Haare zu lassen. Besserung ist zwar nicht direkt in Sicht, aber eine gewisse Gewöhnung setzt langsam ein. Also eine Gewöhnung meinerseits an den Ist-Zustand, meine ich.
Die zweite Woche meiner Umstellungsphase von Shampoo auf No-poo ist um und meine Haare sind phasenweise richtig gräßlich fettig. An den restlichen Tagen sind sie nur schlimm fettig…
Uaaaah, ich hab´s gewusst! Keine drei Tage und auf meinem Kopf ist das fettige Elend ausgebrochen. Hilft das wenigstens, das benötigte Fett an anderen Körperstellen abzubauen???
Vor unserem Aufbruch hatte ich es ja schon geschafft, im Badezimmer so einiges in Sachen Nachhaltigkeit zu verändern. Unterwegs hatten wir aber vorläufig wieder auf konventionelle Körperreinigungsmittel zurück gegriffen, also ein (möglichst Mikroplastik-freies) Duschgel für alles (Haut, Hände, Haare).
Ich hinke mental etwas hinterher, glaube ich. Das Einstimmen auf den Jahreswechsel war bei mir durch die strapaziöse Wartezeit bzgl. unseres Wohnmobils und die Ungewissheit, wo wir das Sylvesterfest verbringen würden, irgendwie gar nicht existent, wie es scheint.
Unser Aufenthalt an unserer derzeitigen Wegetappe geht langsam zu Ende. Etwas über zwei Monate haben wir hier verbracht, haben viel erlebt, so manches dazu gelernt und gehen sehr bereichert von hier fort. Doch auch wenn der Ort faszinierend und die Atmosphäre sehr offen war, bleibt es eine Station auf unserer Reise und wird nicht unser Zuhause werden.
Mein Selbstexperiment der letzten zwei Monate hat mich mal wieder einmal mehr über den Zusammenhang zwischen Entbehrung und Wertschätzung nachdenken lassen. Die erste Haarwäsche nach fast acht Wochen war einfach ein unbeschreibliches Hochgefühl.
Nach wie vor beschäftigt mich die Suche nach einem verantwortungsvolleren Lebenswandel fast täglich. Viele kleine Dinge haben sich bei uns etabliert und in Gewohnheiten verwandelt. Anderes fällt mir noch schwer zu verändern oder ich muss mich mit Rückschlägen abfinden ohne die Freude am Ausprobieren zu verlieren. Nicht selten wünsche ich mir, meine Gewohnheiten und Routinen […]