Im Januar, ging’s nach Berlin,
vier volle Tage war’n wir hier.
Und im Gepäck da hatte ich,
’nen blinden Passagier.
Aquarium und zwei Museen,
besuchten wir vor Ort.
Doch aus der Großstadt wünschte ich
mich eiligst wieder fort.

Dann kam auch schon der Februar
Fast dreißig Menschen riefen „Hier!“
Gute Gemeinschafts-Chancen!
Die Űbelkeit machte sich breit,
ich brauchte viele Pausen.
In der Waldorfschule ließ ich
den letzten Abend sausen.

Den Faschingszug, den sahen wir
am 1. März marschieren,
ein Dino zog hier bei uns ein,
Gemeinschaft sollt‘ passieren.
Ein großes Kennenlernen,
das richteten wir aus.
Unser Gesuch nach Pionier’n
bracht‘ Spannendes ins Haus.

Ja, im April wurd’s österlich,
und unruhig war’s im Bauch.
Zum Glück ging dies sehr schnell vorbei
und einen Ultraschall gab’s auch.
Uns’re Gruppe traf sich bald
ganz frohen Mutes wieder,
Gitarre, Kanon, Dialog –
froh klangen uns’re Lieder.

Der Mai kam dann schön warm herbei
doch mit ihm manche Sorgen,
und dennoch schafften wir es hin
– zur Demo für ein Morgen.
Es festigte sich unser Kreis,
mit jedem Treffen mehr.
Und in dem rund werdenden Bauch
da strampelte es sehr.

Schon lang ersehnt im Juni dann,
zur Jurte fuhr’n wir hin.
Mit Crépes, Gewitter, Drachentraum,
ein echter Zugewinn!
Auch hier im Dorf da konnte ich
mich sinnvoll engagieren,
Bürgermobil, das kann sich jetzt
mit einer Homepage zieren.

Und auch im Juli-Sonnenschein,
ging das Jahr gut weiter.
Die Hoffnung auf die Hausgeburt,
mein ständiger Begleiter.
Die Neugier stieg auf’s Menschenkind,
ein Name war gefunden.
Beim großen Bruder war zum Glück
die Abwehr fast verschwunden.

Gemeinschaftswoche, Nestbautrieb,
die gab es im August,
Geburtstage zu feiern: zwei!
Als hätte ich’s gewusst!
Der Große wurde erstmal sechs,
und dann kam uns’re Maus
genau zur rechten Zeit ganz flink
und munter hier zu Haus.

September war meist turbulent,
Zuhaus‘ und im Projekt.
Ein Hof erschien und lockte uns
raus aus dem Wochenbett.
Doch zeigte sich, was mir schon klar –
wir war’n noch nicht so weit.
Denn so ein großes Unterfangen
braucht Geduld und Zeit.

Im Oktober trafen sich
erneut die Unverzagten.
Der „Inn´re Kreis“, so hieß es jetzt
war für die „JA“ Gesagten.
Die Kleine war von Anfang an
wohl ein Gemeinschaftswesen.
Denn mit Besuch, da ist sie stets
am glücklichsten gewesen.

Was der November mit sich trug:
viel Emotion und Tun.
Ein wirklich int’ressanter Hof
ließ mich so gar nicht ruh’n.
Auch diesmal, schien es,
zeigte sich: zu viel ist noch nicht klar.
Weshalb der große Traum erneut
noch nicht zu greifen war.

Nun ist tatsächlich schon Dezember,
vorbei ein ganzes Jahr.
Gemeinschaft, Nachwuchs, Wackelzahn –
’s war einfach wunderbar!
Voll Dankbarkeit und Demut
schließe ich den Kreis.
Was zwanzig zwanzig bringen wird,
wohl niemand vorher weiß.
